Erste Bilder mit der ST-2000XM-CCD-Kamera


Tja, da ist sie nun: Die neue CCD-Kamera für noch bessere und noch schönere Astro-Aufnahmen. Eine ST-2000XM von SBIG. Großer Jubel, alles wird erst einmal aufgebaut - die Anschlüsse passen. Alles klar. Als nächstes wird die Software installiert. Das ist immer ein entscheidender Moment. Hoffentlich funktioniert hinterher noch alles, was auf dem Notebook installiert ist! Auch hier funktioniert alles problemlos - schon fast zu problemlos! Das ist nicht normal!

Machen wir ein erstes Foto. Hmmm, nehmen wir die Schraube Nr. 2 vom Abfluss der Dachrinne des nachbarlichen Hauses. Die sollte Format füllend sein. Auch diese Aufnahme klappt einwandfrei (wir nerven Sie jetzt nicht mit den Bild - Sie würden es sowieso nicht downloaden!!!).

So weit, so gut. Alles funktioniert. Jetzt brauchen wir nur noch eine KLARE NACHT OHNE WOLKEN! Und darauf warten wir nun schon seit 4 (in Worten: VIER) Wochen! Immer Wolken, Wolken und noch einmal Wolken.

Was kann man da tun. Ganz einfach! Wir nehmen Dunkelbilder bei verschiedenen Temperaturen und Belichtungszeiten auf. Na. das ist ja mal was. Wenn es also noch ein paar Monate bewölkt ist, haben wir eine Dunkelbild-Bibliothek, die in der Welt wahrscheinlich ihresgleichen sucht (...und nicht findet!).

Dann kommt das lange Waaaaaaarrrrrrrrrtttttteeeeeennnnnn!!!!!

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Und am 08.12. ist es endlich soweit. Klarer Himmel - und das wahrscheinlich die ganze Nacht lang. Also ran und schnell zwei Zentner Geräte in den Garten auf die Terrasse geschleppt. Aufbauen und justieren. Und los geht's.

Der erste Versuch ist ja meistens M57. Das machen wir heute auch so:


M57, 200 sek. belichtet, 2x2 binning, Ausschnitt, C 11, 2800mm Brennweite

Na ja, das ist noch nicht das Optimum. Erst einmal noch ein bisschen scharf stellen.....dann klappt's auch mit M1:


M1, 30 min. belichtet, 3x3 binning, Ausschnitt, C 11, 2800mm Brennweite

Das ist schon viel besser. Die Strukturen innerhalb von M1 sind deutlich zu erkennen und die Sterne sind schön rund. Bei diesem Bild wurde das Feature "Track & Accumulate" der SBIG-CCD-Software "CCDOPS" verwendet. Hierbei werden automatisch viele kurz belichtete Bilder (z.B. 30 Sekunden-Bilder, je nach Brennweite und Kamera-Auflösung) gemacht, das entsprechende Dunkelbild abgezogen und dann zu einem Gesamtbild addiert. Das spart viel Platz auf der Festplatte, da man die ganzen Einzelbilder nicht verwalten muss.

Und nun machen wir noch einen Abstecher ins Sternbild "Auriga":


NGC1931, 20 min. belichtet, 3x3 binning, Ausschnitt, C 11, 2800mm Brennweite

Auch bei diesem Bild wurde "Track & Accumulate" von CCDOPS verwendet. Die Gesamtbelichtungszeit von 20 Minuten wurde durch 40 Einzelbilder zu je 30 Sekunden Belichtungszeit erzeugt. Und nun ein kurzer Schwenk auf NGC2023. Auf der linken Nebelseite ist die dort hereinragende Dunkelwolke gut zu erkennen.


NGC2023, 15 min. belichtet, 2x2 binning, Ausschnitt, C 11, 2800mm Brennweite

So, das reicht mal für heute. Morgen soll auch noch klarer Himmel sein und ein bisschen Schlaf hat noch keinem geschadet.


Und tatsächlich, auch am 09.12. sind noch gute Bedingungen zu verzeichnen. Zunächst ein einfaches Objekt, der Kugelsternhaufen M37 im Sternbild "Auriga", um die Justierung zu prüfen:


M37, 5 min. belichtet, 2x2 binning, C 11, 2800mm Brennweite

Hier wurden 10 Einzelbilder mit "Track & Accumulate" zum Gesamtbild addiert. Nun wollen wir uns noch "Hubble's Variable Nebula" (NGC2261) vornehmen. Das Ergebnis ist in drei unterschiedlich bearbeiteten Bildern zu sehen. Von links nach rechts wird das Bild jeweils etwas stärker in der Helligkeit und im Kontrast. So kann man die unterschiedlichen Strukturen im Nebel gut sehen:

     
NGC2261, 30 min. belichtet, 3x3 binning, Ausschnitte, C11, 2800 mm Brennweite, vom 09.12.02

Die zeitliche Veränderung des Nebels wird hier analysiert.

Am 10.12. gab es wieder eine klare Nacht. Leider war der Wind zu stark, so dass das Seeing miserabel war und das Aufbauen des Teleskops umsonst durchgeführt wurde. So bleibt man aber in der Übung.

Bilder vom Perseus-Cluster

Bilder vom Hubble Variable Nebel

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