Zweiter Versuch: Farben-Helligkeits-Diagramm


Vor einiger Zeit habe ich den ersten Versuch unternommen, ein Farben-Helligkeits-Diagramm eines Kugelsternhaufens zu erzeugen. Dabei hat sich gezeigt, dass man nicht so viel sieht, wie in den FH-Diagrammen, die man aus der Literatur kennt. Wen wundert es: Die Möglichkeiten eines Amateurs sind doch etwas beschränkter, als die einer großen, professionellen Sternwarte.

Die Ergebnisse des ersten Versuches kann man hier betrachten.

Was erwartet man eigentlich?

Das nächste Bild zeigt ein schematisches HR-Diagramm (Hertzsprung-Russell-Diagramm):

Auf der horizontalen Achse ist die Temperatur (oder der Spektraltyp) aufgetragen, auf der vertikalen Achse findet man die Leuchtkraft (oder Helligkeit).

In meinem ersten Versuch kann man eine solche Verteilung der Sterne absolut nicht erkennen. Das liegt aber eigentlich nur daran, dass ich nicht "tief" genug belichte. D.h., in meinem Diagramm kann man allenfalls den Zweig der roten Riesen und ein paar Sterne der Hauptsequenz sehen. In der folgenden Grafik ist die geschätzte Sichtgrenze als rote Linie eingezeichnet:

Was bedeutet das?

Ganz einfach! Die Belichtungszeiten für das B- und das V-Bild werden im 2. Versuch zunächst verdoppelt. Das bedeutet etwa eine Größenklasse mehr. Das reicht zwar immer noch nicht aus, um die Hauptsequenz deutlich zu sehen, aber es soll zeigen, ob die längere Belichtungszeit überhaupt Verbesserungen bringt. Außerdem sollen bessere Dunkel- und Flat-Bilder vorher aufgenommen werden.

Hier sind die aufgenommenen Bilder. Belichtungszeit pro Bild: 15 min. Kamera: ST-2000, Auflösung: 1600 x 1200 Pixel. Die Bilder wurden um den Faktor 4 verkleinert.

M 13 mit B-Filter M 13 mit V-Filter

Die Auswertung erfolgt wie beim 1. Versuch bereits erläutert.

Das Ergebnis:

 Man kann deutlich erkennen, dass nach unten hin etwa eine Größenklasse mehr zu sehen ist. Trotzdem ist die Hauptsequenz noch nicht zu erkennen. Somit ist eine Altersbestimmung von M13 nicht möglich. Die "RR-Lyrae-Lücke" ist dagegen schon gut zu erkennen.

Fazit:

Es sind also noch längere Belichtungszeiten erforderlich, um Teile der Hauptsequenz zu sehen. Eine Verzehnfachung der Belichtungszeit würden noch einmal etwa 2.5 Größenklassen bringen. Dieser dritte Versuch soll auf jeden Fall gestartet werden, wenn M13 wieder möglichst hoch am Himmel steht.

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