Am 01.09.2003 entdeckte der Japaner Koichi Itagaki nord-westlich neben dem Zentrum der Galaxis NGC 6207 eine Supernova. NGC 6207 liegt im Sternbild Herkules etwas nördlich von M 13. Die Supernova hatte an dem oben genannten Datum eine Helligkeit von 14m8 (siehe: Interstellarum, Nr. 34, Juni/Juli 2004, Seite 6). Das Bild im Interstellarum ist am 18.03.2004 aufgenommen worden und zeigt die Supernova noch sehr deutlich.
Das folgende Bild 1 zeigt den Himmelsausschnitt um die Galaxis NGC 6207 aus dem ESO SkyCat DSS 2 (Rot-Bild):
Bild 1: NGC 6207 aus ESO SkyCat DSS 2 Red
Das nächste Bild (Nr. 2) wurde von uns am 29.05.2004 unter sehr ungünstigen Bedingungen aufgenommen. Die Sicht war sehr schlecht, leichte Schleierwolken sind durch das Bild gezogen. Außerdem konnten aus zeitlichen Gründen keine Flat-Bilder aufgenommen werden. Das untenstehende Bild wurde also nur durch Subtraktion eines Dunkelbildes reduziert. Als Beobachtungsinstrumente kamen ein C 11 (Brennweite: 2780 mm) und eine SBIG ST-2000XM-Kamera zum Einsatz. Es wurden keine Filter benutzt. Das Gesamtbild wurde aus 90 Einzelbildern erzeugt, jedes Einzelbild wurde 20 Sekunden belichtet. Das ergibt eine Gesamtintegrationszeit von 30 Minuten. Das Ergebnis ist in Bild 2 zu sehen.
Bild 2: NGC 6207 vom 29.05.2004 mit Supernova
Deutlich sind in Bild 2 die Spuren der nicht durchgeführten Flat-Bild-Reduktion zu erkennen.
Trotzdem ist die Supernova jedoch rechts oberhalb des Galaxienkerns von NGC 6207 zu erkennen. In Bild 3 ist die Stelle markiert:
Bild 3: NGC 6207 vom 29.05.2004 mit markierten Supernova
(sonst wie Bild 2)
Es wurde eine Helligkeitsbestimmung mit der Differentialmethode durchgeführt. Sie ergab für die Supernova eine Helligkeit von 17m8 (+/-0m4). Die Helligkeit hat also in etwa 2,5 Monaten um drei Größenordnungen abgenommen. Die Helligkeitsbestimmung wurde mit AIP for Windows, Version 1.4 durchgeführt.
Eine zweite Aufnahme der Supernova bei NGC 6207 konnte unter besseren Bedingungen am 25.06.2004 durchgeführt werden (Bild 4):
Bild 4: NGC 6702 am 25.04.2004
Bild 4 wurde auch ordnungsgemäß mit einem Flat-Bild und einem Dunkelbild reduziert. Der Qualitätsunterschied des Bildes gegenüber Bild 3 ist deutlich erkennbar. In dieser Aufnahme ist die Supernova immer noch deutlich zu erkennen. Eine Helligkeitsbestimmung mit der Differentialmethode ergab jedoch eine Größe von 18m5 (+/-0m4). Das bedeutet gegenüber der Messung vom 29.05.2004 (= 27 Tage) einen Helligkeitsverlust von 0.7 mag.